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Dietrich Modersohn, Jena – Orgel;

Musik aus sieben Jahrhunderten von Bach,
Pachelbel, Lefébure-Wély u.a.;

Eintritt: 10,- €

nach dem Konzert Wanderung/Fahrt nach Mennewitz, Vorstellung der Gerhard-Orgel (in Restaurierung), Imbiss im Mennewitzer Kirchgarten

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Dietrich Modersohn hat seine musikalischen Wurzeln in der mitteldeutschen Knabenchortradition. Der vielseitige Musiker engagiert sich für die wunderbaren Dorforgeln seines Umfeldes genauso wie für anspruchsvolle Orgelkonzerte in Deutschland, Europa und Übersee. Er ist freischaffend auch als Chorleiter, Ward-Lehrer und Orgelsachverständiger tätig. Ein Masterstudium Chorleitung bei Peter Dijkstra hat er kürzlich mit „sehr gut“ beendet.

Seine Abschlüsse an der Hochschule für Kirchenmusik Halle (Saale) und an der Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig liegen schon einige Jahre zurück. Dadurch konnte er Anstellungen an bedeutenden Kirchenmusikstellen wie Wuppertaler Kurrende, Kantorat Saalfeld (Saale) und in Frankfurt (Oder) übernehmen.

Als Auszeichnungen für seine Verdienste erhielt er die Leopoldmedaille und die Bach-Plakette der Stadt Frankfurt (Oder).

Gerhard-Orgel Schlöben, Foto: Kige

Die sogenannte Novalis-Orgel in Schlöben wurde von Justinus Ehrenfried Gerhard aus Lindig bei Kahla für 328 Aßo erbaut und im Jahr 1750 fertiggestellt. Sie ist somit nur wenige Jahre jünger als das Schwesterinstrument im benachbarten Mennewitz. Im Zusammenhang mit der Auswahl eines geeigneten Orgelbauers für Schlöben gab 1747 auch Johann Nikolaus Bach, ein Jenaer Verwandter von Johann Sebastian Bach, seine Einschätzung ab. Ihren Namen erhielt das Instrument in Erinnerung an den Romantiker Friedrich von Hardenberg, der öfter bei seinem Onkel im Schlöbener Schloss weilte und den Klang dieser Orgel sehr schätzte.
Die Gerhard-Orgel in Schlöben ist ein zweimanualiges Instrument mit Pedal und insgesamt 16 klingenden Stimmen. Das Pfeifenwerk ist bis auf den Prospekt vollständig original erhalten. Im Jahr 2003 wurde das Instrument durch die Fa. Vogtländischer Orgelbau liebevoll restauriert und erfreut seitdem regelmäßig die Besucher mit ihrem vollen barocken Klang.

Orgel Mennewitz von Justinus Ehrenfried Gerhard (in Restaurierung) Foto: Joachim Stade, Orgelbau Waltershausen

Die Kirche in Mennewitz wurde 1744 neu erbaut und kurz darauf auch mit einer Orgel versehen. Am Himmelfahrtstag 1747 erklang die Orgel zum ersten Mal. Erbaut hat sie Justinus Ehrenfried Gerhard aus Lindig bei Kahla für 180 Aßo. Die Mennewitzer Orgel ist die ältere Schwester der Novalis-Orgel in Schlöben.
Die Orgel in Mennewitz verfügt über ein Manual und Pedal, besitzt 11 Register und einen Zimbelstern. Auffällig ist, dass das Instrument einen guten Halbton tiefer steht, man also damals ausreichend Geld für die dann größeren Pfeifen hatte. Zudem enthält die Orgel drei einmalige von diesem Orgelbauer erhaltene Register: Sesquialter 2fach, Nazard 1 ½ Fuß und Rohrflöte 8 Fuß. Das barocke Pfeifenwerk ist bis auf den im 1. Weltkrieg eingeschmolzenen Prospekt original erhalten. Die Orgel wird aktuell von der Fa. Orgelbau Waltershausen saniert und voraussichtlich im Jahr 2026 wieder erklingen.

Prospektdetail Mennewitz: Zimbelstern mit „Anpuster“ Foto: J.Stade

 

 

 

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