Konstantin Volostnov, Jerewan – Orgel;
Werke von Bach, Vivaldi, Pachelbel u.a.
Eintritt: 10 ,- €
Der mehrfach preisgekrönte russisch-armenische Organist spielt an der Schwalbennestorgel Bedheim, einer barocken Doppel-Orgelanlage, wie sie weltweit einmalig ist. Das Programm „Konzerte und Variationen“ ist bestens geeignet, das abwechselnde und gemeinsame Erklingen beider klangschönen Orgeln zu erleben.
Konstantin Volostnov (geb. 1979) zählt zu den gefragtesten europäischen Organisten. Bis 2022 spielte er im Großen Saal des Moskauer Konservatoriums, wo die berühmte Cavaillé-Coll Orgel errichtet wurde. Als Teil der zyklischen Aufführung der Werke von J.S. Bach erschienen 2017 sämtliche Einspielungen der Sonaten, Toccaten und Konzerte. Volostnovs Diskografie umfasst 20 CDs. Er hat jeweils den 1. Preis der internationalen Musikwettbewerbe in St. Albans (GB), Schramberg und Moskau gewonnen. Mit dem Konzertexamen 2013 in Stuttgart hat er das Diplom für Orgel mit Auszeichnung abgeschlossen. Von 2010 bis 2022 unterrichtete er am Moskauer Konservatorium. Seit 2022 lebt er als freischaffender Organist in Jerewan.
Geschichte der Orgeln der Kiliani-Kirche Bedheim
1934 bracht Pfarrer Gerhard Müller im trockenen Sommer die schon lange verstummte Schwalbennestorgel wieder zum Klingen. Zum Erntedankfest setzte der Regen ein und das Werk versagte.
In der Kriegs- und Nachkriegszeit konnten geplante Reparaturen nicht ausgeführt werden. Im Gegenteil: beim täglichen dreimaligen Läuten durch die Konfirmanden wurde die kleine Orgel ausgeraubt, die Abstrakten zum Drachenbauen verwendet.
1956/57 haben die Orgelbaumeister Gerhard Kirchner aus Weimar die Hauptorgel und Gustav Kühn aus Schleusingen die Schwalbennestorgel nach den damals vorhandenen Möglichkeiten repariert. 1957 erfolgte die festliche Orgelweihe durch Landesbischof Mitzenheim unter der Mitwirkung von Landeskirchenmusikdirektor Erhard Mauersberger, dem Bachchor Eisenach und dem Kirchenchor Bedheim.
Bei der Innenrestauration 1968-72 legten die Restauratoren Möller unter der schmutzigen braunen Ölfarbe auch die barocke Originalbemalung der Schwalbennestorgel wieder frei. 1976 wurden durch Hans Helfenbein (Gotha) die Register Posaune 16′ und Trompete 8′ im Hauptwerk eingebaut. Helfenbein übernahm auch bis 1994 die Orgelpflege.
Bereits seit 1976 gab es auch Kontakte zum Potsdamer Orgelbau Schuke, um eine Generalrestaurierung vorzunehmen, aber erst nach der Wendekonnte der Plan durchgeführt werden. Württembergische Freunde gaben mit ihren Geldspenden den Anstoß.
Im September 1994 wurden die Orgeln abgebaut. Genaue Voruntersuchungen hatten zu dem Ziel geführt, diese einmalige Anlage in ihrer ursprünglichen Konzeption von 1721 wiedererstehen zu lassen. Mit Erstaunen wurde festgestellt, dass viele Teile der alten Schippel-Seeberger Orgel vorhanden waren: 14 Register waren teils ganz original, teils in Originalpfeifen erhalten. Vier neue Register wurden im Vergleich mit der Seeber-Orgel in Haina und der Schippel-Orgel in Pfersdorf erstellt. 1996 schließlich wurden die Orgeln wieder in der Bedheimer Kirche originalgetreu aufgebaut. Die Restauratoren Möller zeichneten wieder für die farbliche Restauration der neuen Prospektteile verantwortlich. Am 22. September 1996, dem 275. Geburtstag der Schwalbennestorgel, erfolgte die Wiedereinweihung durch Landesbischof Hoffmann mit Konzert und anschließender Orgelwoche.
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