Termin Details


Konstantin Volostnov, Jerewan – Orgel;
Sevada Sargsyan – armenischer Gesang;
Tilman Ludwig – Duduk;
Mikle Damm – Duduk;
Tilman Reinhardt – Gambe, Bordun;

Werke von Mozart, Rinck, armenische Musik u.a.


Eintritt: 12 ,- €

davor und danach Imbiss: Armenische Kostproben und Rosenbowle

Konstantin Volostnov (geb. 1979) zählt zu den gefragtesten europäischen Organisten. Bis 2022 spielte er im Großen Saal des Moskauer Konservatoriums, wo die berühmte Cavaillé-Coll Orgel errichtet wurde. Als Teil der zyklischen Aufführung der Werke von J.S. Bach, erschienen 2017 sämtliche Einspielungen der Sonaten, Toccaten und Konzerte. Volostnovs Diskografie umfasst 20 CDs. Er hat den 1. Preise der internationalen Musikwettbewerbe in St. Albans (GB), Schramberg und Moskau gewonnwen. Mit dem Konzertexamen 2013 in Stuttgart hat er das Diplom für Orgel mit Auszeichnung abgeschlossen. Von 2010 bis 2022 unterrichtete er am Moskauer Konservatorium. Seit 2022 lebt er als freischaffender Organist in Jerewan.

vlnr: Damm, Sargsyan, Ludwig, Reinhardt – Foto privat

Die aus Armien stammende Duduk ist ein Holzblasinstrument mit einem extrem großen Doppelrohrblatt, das bis zu zehn Zentimeter lang und bis zu drei Zentimeter breit ist. Sie gilt als armenisches Nationalinstrument „die Seele Armeniens“ und ist auch als „armenische Flöte“ bekannt (nicht zu verwechseln mit der armenischen Flöte Blul). Ursprünge dieser Blasinstrumente können in Armenien bis in die Zeit des Königs Tigranes II. (reg. 95–55 v. Chr.) zurückverfolgt werden. Die einfache Form des Instruments hat sich durch die Jahrhunderte nur gering verändert.

Musik spielt in der Armenischen Kirche eine sehr wichtige Rolle und ist sehr reichhaltig. Ihre Kirchenlieder klingen sehr melancholisch und sind ein Spiegel der langen Geschichte, der Schmerzen und des Leides dieses Volkes. Der Musikstil ist orientalisch-europäisch. Wie die byzantinische Musik beruht auch die armenische auf acht Modi (armenisch „dzayn“). Volks- und Kirchenmusik bauen auf diatonischen Tonleitern auf, die aus übereinander geschichteten Vierklängen gebildet werden. Die Liturgie der Armenischen Kirche und die dazu gehörenden Gesänge werden von der Orgel begleitet.

 

Holzhausen, Hesse-Orgel – Foto: G.Damm

Die Orgel in Holzhausen: 1788 begann der Dachwiger Orgelbauer Johann Michael Hesse mit dem Bau der Orgel, die er erst 1801 fertigstellte. Zu dieser Zeit waren so lange Bauzeiten durchaus üblich, aufgrund der vergangenen Hungers- und Kriegsjahre fehlten oft die Mittel. Im Laufe ihrer Geschichte erlebte die Orgel mehrere Umbauten, so unter anderem durch den Sohn des Erbauers Ernst Ludwig Hesse, der ein zuvor gestohlenes Flötenregister ersetzte. Friedrich Meißner nahm die Instandsetzungsarbeiten 1867 vor, Hugo Böhm 1897. 1928 musste die Orgel aufgrund von immensen baulichen Schäden der Kirche ausgelagert werden. 1929 wurde sie durch Böhm auf der ersten Empore wieder aufgebaut. Wo die Orgel zuvor stand, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Trotz einiger Veränderungen verfügt das Instrument über einen hohen Anteil originaler Substanz. 2014-2017 wurde die wertvolle Orgel durch die Orgelbau Waltershausen GmbH restauriert und die Disposition auf den erhaltenswerten Zustand von 1867 zurückgeführt.  Die Orgel verfügt über 19 Register auf zwei Manualen mit Pedal, einem Cymbelstern und einen Tremulanten. Eine Besonderheit sind die marmorierten Tastenfronten.

 

Klassisch & Armenisch