Termin Details


Stefan Kießling Leipzig – Orgel;
Anna Kellnhofer – Sopran;
Anton Haupt – Bariton;
Capella Con Piacere Leipzig;


Festlich-virtuose Werke von Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi sowie aus der regionalen Musiktradition

Eintritt:  20,- / 15,- €

Weinempfang und im Anschluss Geburtstagsfest mit Bratwurst u. a.

Tickets sind erhältlich:

• online unter —> ticketshop-thueringen.de
• telefonisch unter 0361-2275227
• in allen größeren Vorverkaufsstellen
• sowie an der Tageskasse

 

Dieses Jahr wird das Eröffnungskonzert unseres Orgel-Festivals in Wandersleben gegeben, wo die bedeutende Schröter-Orgel ihr 300-jähriges Jubiläum begeht. Schröter zählt zu den großen barocken Orgelbaumeistern, kein geringerer als Johann Sebastian Bach kannte und lobte seine Arbeit. Wandersleben ist auch für seine außerordentliche Geschichte in der Adjuvantenmusik (Laienmusik) bekannt. Mit festlich-frohen Kantaten, Orgelsolo- und Instrumentalwerken, aufgeführt auf und mit der Schröter-Orgel gemeinsam mit Instrumentalisten und Gesangssolisten werden wir diesen besonderen Ort und Anlass feierlich begehen.

Programm: „Ich geh und suche mit Verlangen“ Kantate für Solo-Sopran, Solo-Bass, obligate Orgel, Oboe d’amore, Streicher und Basso continuo von Johann Sebastian Bach BWV 49; Concerto e-Moll RV 484 für Fagott, Streicher und Basso Continuo von Antonio Vivaldi; Werke von Andreas Hammerschmidt sowie Orgelsolowerke von Johann Sebastian Bach.

Stefan Kießling ist freischaffender Konzertorganist. 1999 begann er als Organist an der Klosterkirche Cottbus und betreute dort 15 Jahre das musikalische Leben rund um die historische Sauer-Orgel. 2009-2018 war er Assistenzorganist an der Thomaskirche Leipzig und dort regelmäßig in Motetten, Gottesdiensten und Konzerten zu hören. Seit Beginn seiner Studienzeit pflegt er eine intensive Konzerttätigkeit und war bisher in über 25 Ländern auf fünf Kontinenten zu Gast mit Auftritten in St Thomas 5Ave New York City, Washington National Cathedral, Westminster Abbey und St Paul’s London, Philharmonie Jekaterinburg, Cultural Centre Hongkong und vielen anderen. Gebürtig in Görlitz, führte ihn sein musikalischer Weg über mehrere Stationen mit Ausbildung in Klavier, Cembalo und Orgel nach Leipzig zum Orgelstudium, welches er im Jahr 2000 begann, mit einem Aufbaustudium vertiefte und 2008 mit dem Konzertexamen abschloss.

Anna Kellnhofer by Hamish-J-Appleby

Anna Kellnhofer studierte Gesang an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar sowie Barockgesang am Conservatorio di Verona E.F.Dall’Abaco. Die Sopranistin wird – vor allem im Bereich der Alten Musik – sowohl als Solistin wie auch als Ensemblestimme geschätzt. Zu den Formationen, mit denen sie konzertierte, zählen u.a. amarcord, Cantus Thuringia & Capella, die Capella Reialde Catalunya, das Telemannische Collegium Michaelstein, die Camerata Bachiensis und die Lautten Compagney Berlin. Sie war Gast auf verschiedenen Festivals, darunter das Bachfest Leipzig, der MDR-Musiksommer, Oude Muziek und Musica Sacra Maastricht. Sie debütierte 2008 in Purcells „DidoandAeneas“ bei den Händelfestspielen Halle und war von 2012 bis 2017 am Liebhabertheater Schloss Kochberg in den Produktionen „Erwin und Elmire“, „Pimpinone“ und „Der Misanthrop“ zu erleben.

 

Anton Haupt by Adam Markowski

Der in Leipzig geborene Bariton Anton Haupt absolvierte seinen Master in Operngesang bei Prof. Berthold Schmid an der HMT Leipzig und studiert nun dort in der Meisterklasse von KS Prof. Roland Schubert. Seit 2022 wird seine sängerische Ausbildung von Michael Volle komplementiert. Er debütierte bereits in zahlreichen Opernpartien. Als Konzertsänger arbeitet er regelmäßig mit dem Gewandhausorchester, Thomanerchor sowie der Bachakademie Stuttgart unter Hans-Christoph Rademann zusammen. Anton Haupt ist Gewinner des Albert-Lortzing-Wettbewerbes 2019 sowie des Internationalen Bachwettbewerbes Greifswald 2022.

 

Con Piacere ©Eva Heinig

Gegründet 2019 als Trio für Violine, Flöte und Bratsche hat sich das Ensemble Capella Con Piacere sukzessive erweitert. Dadurch können Programme mit Kammermusik vom Duo bis zum Quintett gestaltet aber auch Aufgaben als Kammerorchester übernommen werden.
Wie der Name des Ensemble schon ausdrückt, haben die Mitglieder großes Vergnügen neben ihrer Tätigkeit in verschiedenen Orchestern zusammen zu musizieren und ihr Repertoire auf dem Gebiet der Kammermusik zu erweitern. Das Repertoire umfasst Kompositionen aus mehreren Jahrhunderten, vom Barock bis zur Moderne. Konzerte des Ensembles fanden bisher in verschiedenen Kammermusikreihen statt. Regelmäßig musiziert das Ensemble in der Konzertreihe „Nachhall“ im Museum der Bildenden Künste Leipzig.

Besetzung: Violine 1 Miho Tomiyasu-Palma Marques, Violine 2 Lasse Grams, Viola Stephan Czernetzki,
Violoncello Anna Niebuhr, Kontrabass Rainer Hucke, Oboe Norbert Kaschel, Fagott Teodor Naumov

Schröter-Orgel Wandersleben von 1724 Foto: Gerald Braun

Die Orgel in der St.-Petri-Kirche Wandersleben wurde 1724 vom Erfurter Orgelbauer Johann Georg Schröter (*1683/+24.8.1747) errichtet. Bis dahin hatte er schon 12 Orgeln in Erfurt und umliegenden Dörfern gebaut und konnte ein Churfürstlich Maynzisches Gnädigstes Privilegium vorweisen. Unter anderem stellte er 1716 die von J. Fr. Sterzing begonnene dreimanualige Orgel in der Augustinerkirche Erfurt fertig, die dann von Johann Sebastian Bach gemeinsam mit dem Orgelbauer Anton Weise geprüft und abgenommen wurde. Dort heist es im Abnahmebericht vom 31. Juli  1716, dass das Werk Schröters „so wohl gerathen, und also an seiner ferner-weitigen Arbeit nicht zu zweiffeln“ war.

Am 26. Januar 1724 wurde zwischen den Vertretern der Kirchgemeinde und des Dorfes Wandersleben und dem Orgelbauer der Vertrag zur Errichtung einer neuen Orgel geschlossen. Die Vertragsparteien hatten 630 Reichstaler ausgehandelt sowie „sechs Eymer Bier bei Setzung der Orgel“ (1 Eimer = 68,7 Liter). Die Abnahme der Orgel erfolgte am 20. November 1724 durch den Schulmeister und Organisten Bernhard Pauselig aus Langensalza.

Die Wanderslebener Orgel zeichnet sich durch einen reich gegliederten Prospekt aus. Ins Auge fallen die 6 Putti, die sitzend oder stehend die Musikinstrumente in Händen halten, die in Psalm 150 genannt werden. Die Orgel wurde in den Jahren 1997 – 1999 umfassend durch die Orgelbau Waltershausen GmbH restauriert. Das Instrument verfügt über 22 klingende Register auf 2 Manualen und Pedal und ist damit das größte erhaltene Werk Schröters. Die Stimmtonhöhe ist ca. 2  Halbtöne höher als der heutige Kammerton (493 Hertz).

Die Orgel Wandersleben ist ein repräsentatives Beispiel der hohen barocken Thüringer Orgelbaukunst, speziell der herausragenden Erfurter Schule,  als dessen Gründer J.G. Schröter gilt. Zahlreiche seiner Schüler wurden bedeutende und für ihre hohe Qualität bekannte privilegierte Orgelbauer (u.a. Volckland, Döring, Dotzauer, Hartmann, Ritter, Trampeli und Thiele).

Eröffnungskonzert 300 Jahre Königin von Wandersleben