Tom Anschütz, Waltershausen – Orgel;
Tenneberg Consort, Blockflöten, Gemshörner, Gambe;
Werke von J.S. Bach, Williams, J.G. Walther, Heinke u.a.;
Eintritt: 12,- €

Das Tenneberg-Consort, bestehend aus Laura Sattler (Flöte), Tom Anschütz (Cembalo/ Orgel) und Tilman Reinhardt (Gambe), debütierte 2019 bei der „Langen Nacht der Hausmusik“ im Rahmen der Thüringer Bachwochen. Seitdem haben die Instrumentalisten, die die Liebe zur Alten Musik verbindet und die sich alle seit vielen Jahren mit der Historischen Aufführungspraxis beschäftigen, schon zahlreiche Konzertbesucher mit ihrem harmonischen, beschwingten Zusammenspiel begeistert.
Für das Konzert im Rahmen des Thüringer Orgelsommers erhält das Ensemble Verstärkung durch Steffen Steinmetz-Bonzelius (Flöte). In dieser erweiterten Besetzung präsentieren die Musiker Ohrwürmer aus dem Barock und der Irischen Folklore. Ergänzt wird das Programm durch solistische Orgelmusik der Romantik.
Freuen Sie sich auf ein abwechslungsreiches Konzertprogramm, das Sie mitnimmt auf eine musikalische Reise durch verschiedene Länder und Epochen, und von dem Sie bestimmt den einen oder anderen Ohrwurm mit nach Hause nehmen werden!

Die Berkaer Orgel wurde 1697/98 von dem Orgelbauer Georg Christoph Stertzing erbaut. Dieser Orgelbauer war mit dem Eisenacher Organisten, Komponisten und Orgelsachkundigen Johann Christoph Bach aus Eisenach befreundet und hat mit dessen Expertise und Vorstellungen ab 1696 die damalig größte Orgel Thüringens in der Eisenacher Georgenkirche installiert. Johann Christoph Bach, ein Verwandter Johann Sebastian Bachs, erarbeitete die Disposition der damaligen Eisenacher Orgel (1707 fertiggestellt). In seiner Funktion als Eisenacher Organist war er zugleich verantwortlich für die Orgeln der Region, also auch für Berka/Werra. So ist davon auszugehen, dass er auch an der Konzeption der Berkaer Orgel maßgeblichen Anteil hat. Aus den historischen Akten zum Orgelbau geht hervor, dass er 1697 die Berkaer Orgel als Sachverständiger geprüft und für gut befunden hat.
Die Berkaer Stertzing-Orgel ist in jeder Hinsicht etwas Besonderes: Sie ist das älteste erhaltene Instrument Stertzings und damit eine große Bereicherung für die Orgellandschaft Thüringens. Die Orgel wurde in den letzten beiden Jahren originalgetreu restauriert; sie verfügt über 70% originalen Pfeifenbestand, der auch nach der Restaurierung sämtlich wieder erklingt. Zudem ist das gesamte Gehäuse unverändert original. Besonders zu erwähnen ist, dass die Orgel über ein relativ seltenes Rückpositiv verfügt, ein Orgelwerk, das in die Emporenbrüstung eingebaut ist und damit in den Kirchenraum hineinragt.
Die Orgelbaumeister Hoffmann und Schindler aus Ostheim haben dieses Instrument liebevoll und fachkundig restauriert. Davor waren unzählige wissenschaftlich-archivarische Recherchen nötig. Des Weiteren konnte die Kirchengemeinde auf die Expertise des Orgelsachverständigen Frank Bettenhausen aus Rudolstadt und des Thomasorganisten i.R. Prof. Ullrich Böhme zurückgreifen. Herr Böhme hat sich wissenschaftlich mit dem Orgelbauer Stertzing und dessen Orgel in der Georgenkirche beschäftigt und begleitete als weltweit geschätzter Organist wissenschaftlich den Renovierungsprozess der Berkaer Orgel.