Termin Details


Tom Anschütz, WaltershausenOrgel;
Alexander Huth, FriedrichrodaTrompete;

Werke von Bach, Telemann, Purcell

Eintritt: 12,- €

Weinempfang  nach dem Konzert

 

Anschütz_li/Huth_re, Foto: privat

Tom Anschütz: (geb. 1996) erhielt seinen ersten Orgelunterricht bei KMD Theophil Heinke an der Trost-Orgel in Waltershausen. 2014 bis 2018 studierte er Kirchenmusik in Halle (Saale). Unterrichtet wurde er an der Orgel von Christiane Bräutigam, Dr. Steffan Nusser und Prof. Ullrich Lamberti. Interpretationskurse, u.a. bei Prof. Arvid Gast (Lübeck), runden seine künstlerische Ausbildung ab. Zu seinen Referenzen zählen Auftritte, u.a. bei Festivals wie dem Thüringer-Orgelsommer oder dem Bach-Festival Arnstadt. Er ist Künstlerischer Leiter des Tenneberg-Consorts Waltershausen.  2023 war er Regionalkantor im Kirchenkreis Waltershausen-Ohrdruf und arbeitet seit Anfang 2024 als Kantor des Evanglisch-Lutherischen Kirchenverbandes Ohrdruf-Luisenthal und Region Ost. Vielfältige Konzerte führten ihn bereits an bedeutende Orgeln wie der Trost-Orgel in Waltershausen, der Schuster-Orgel in Zittau oder der Sterzing-Orgel in Büßleben.

Alexander Huth (Jahrgang 2002) erlernte als Kind das Trompetenspiel im Posaunenchor Friedrichroda und an der Kreismusikschule „Louis Spohr“ in Gotha, wo er ab 2017/18 auch im Jugendorchester und in der Bigband mitspielte. Im Alter von 12 Jahren gab Alexander bereits sein erstes Solokonzert mit Orgelbegleitung. Seit sieben Jahren ist er (noch) Mitglied des „Landesjugendposaunenchores“ der EKM. In vielfältigen Workshops und Seminaren vervollkommnete er sein Trompetenspiel, so z.B. an der Landesmusikakademie Thüringens in Sondershausen oder bei den Blechbläser-ensembles „Harmonic Brass München“ und „Classic Brass“. Funktionstrainings und Seminare absolvierte er auch bei Prof. Malte Burba, Elisabeth Fessler, Rüdiger Baldauf, Prof. Andreas Haderer, Tom Poulson, Mark Hampson und Steffen Naumann. Unvergessen ist für Alexander auch ein „Meisterkurs für Trompete“ bei Herrn Prof. Ludwig Güttler an der Landesmusikakademie Sachsens 2016.Von der Kulturstiftung der Kreissparkasse Gotha wurde er 2016 als „Unser Talent in der Region“ ausgezeichnet. Seit Herbst 2022 absolviert er ein Studium im Fach Musik / Trompete an der Hochschule Osnabrück bei Frau Prof. Sarah Slater.

Markert-Orgel Seebach Foto: R.Schenk

Die Orgel in der Kirche zu Seebach

Die Seebacher Kirche, geweiht 1736 – gelegen in der Mitte des Ortes auf einem Hügel vulkanischen Ursprungs – ist ein kunsthistorisches Kleinod. Ihr Schöpfer ist der berühmte Bürger Seebachs: Johannes Dicel. Früh muss eine Orgel die Kirche geziert haben, Dicel war auch die Musik zur Verkündigung wichtig. Aus alten Unterlagen geht hervor, dass in der Seebacher Kirche in den 1770-er Jahren die Reparatur einer damals schon zweiten Orgel erwähnt wird.

Im Jahr 1883 entschloss sich der Gemeindekirchenrat für einen Neubau, also eine dritte Orgel. Auch hier ging es nach archivarischen Recherchen  um viel „Papier“ zwischen Eisenach, Seebach und Weimar, mit dem Großherzoglichen Staatsministerium. Nach Einholung mehrerer Angebote und sorgfältiger Abwägung erhielt die Orgelbaufirma Georg Markert (1813-1891) aus Ostheim in der Rhön den Zuschlag für den Neubau der Orgel. Markert erlernte das Orgelbauhandwerk bei seinem Vater Georg (1781-1853). Die Firmengründung aber geht zurück auf den Bau eines Pedalclavicords, das heute noch im Bachhaus in Eisenach steht. Erwähnenswert ist die Mitarbeit von Wilhelm Alexander Gottschalg (1827-1908), dem „legendären Kantor“ von Franz Liszt, in der Werkstatt von Markert. Er ist es auch gewesen, der die Disposition für die Orgel empfahl. Die Orgeln in der Eisenacher Nikolaikirche (1855) und in der Kirche zu Kittelsthal (1881) stammen ebenfalls von der Hand Markerts. Somit ist die Orgel in Seebach eines der letzten Werke dieses Meisters. Sie besitzt 2 Manuale, Pedal, 13 klingende Register und 732 Pfeifen.

Das man bereits bei der Erbauung der Orgel vor rund 140 Jahren auf Spendengelder angewiesen war, die nicht nur von den Seebacher Bürgern aufgebracht werden konnten, beweist am oberen prospektrahmen das Wappen (das goldene S im Lorbeerkranz) der Sophie der Niederlande, der Großherzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach und Gattin des Großherzogs Carl August. Sie hatte sich vor allem für den Erhalt der Thüringer Dorforgeln tatkräftig eingesetzt.

Allmählich war diese Orgel in die Jahre gekommen. Bereits 1961 wurde eine Generalüberholung durchgeführt. Doch Verschleiß, Verschmutzung und Schimmelpilzbefall der Pfeifen, des Holzes und der Metallteile erforderten zu ihrer Rettung eine grundlegende Sanierung.

Im Jahre 2006 reifte in der Kirchgemeinde der Plan der notwendigen Orgelsanierung. Unter fachlicher Begleitung von Orgelsachverständigen und Baufachleuten der Landeskirche sowie des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie wurde der Zustand begutachtet, der Sanierungsbedarf ermittelt und eine Kostenplanung durchgeführt. Durch Spendenaufrufe wurde ein finanzieller Grundstock zur Sanierung gelegt. Unter mehreren Angeboten wurde die Orgelbaufirma Bernhard Kutter in Friedrichroda mit der Sanierung betraut. Mit Herrn Kutter hatten wir einen kompetenten, kooperativen und fairen Meister zur Seite.

Ein schönes Erlebnis war bereits die Abnahme der Orgelsanierung durch den zuständigen Orgelsachverständigen Theophil Heinke. Er war voll des Lobes ob der fabelhaften Erneuerung. Allein die Einzigartigkeit der Flötenklänge, die man fast nur an den barocken Thüringer Orgeln findet, begeisterte ihn. Nach einjähriger Sanierung war die Orgel nun fertiggestellt. Mit großer Freude konnte die Kirchgemeinde ihre Orgel in einem Festgottesdienst am Dritten Advent 2013 wieder klingen hören. In einem überfüllten Gotteshaus wurde die Orgel von Herrn Pfarrer Reinhardt geweiht. Der erste Ton gehörte dem Meister Herrn Bernhard Kutter. Mit einem würdigen Orgelvorspiel zu „Mach hoch die Tür“ wurde die Orgel freigegeben.

Orgel & Trompete