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Ullrich Böhme, Leipzig – Orgel;

Buxtehude, Reincken, Johann Christoph und J. S. Bach

Eintritt: 10,-  €

Thomasorganist U. Böhme©Uwe Winkler
Prof. Ullrich Böhme war mehr als 35 Jahre lang Thomasorganist an der Kirche, an der Johann Sebastian Bach als Thomaskantor wirkte. In dieser Zeit prägte er das musikalische Leben der Thomaskirche und der Musikstadt Leipzig. Konzertreisen führten ihn in viele Länder Europas, nach Nordamerika und nach Japan, China, Südkorea und Australien. Mit viel Lob seitens der Fachpresse wurden seine zahlreichen Solo-CD-Einspielungen bedacht.

Ullrich Böhme ist einer der wirkungsmächtigsten Organisten unserer Zeit. … Die einzigartige Verbindung von menschlicher Demut und künstlerischer Grandezza prägt sein Spiel bis in den letzten Ton. Dieser Organist verschwindet als Person hinter der Musik, in die er gleichermaßen skrupulös wie virtuos eintaucht. Seine Finger, seine Füße suchen nicht nach Effekten, sondern nach Tiefe, nach Substanz, nach Wahrhaftigkeit. (8. April 2016, Leipziger Volkszeitung, Peter Korfmacher)

Stertzing-Orgel zu Berka/Werra, Foto: Christoph Schindler

Die Berkaer Orgel wurde 1697/98 von dem Orgelbauer Georg Christoph Stertzing erbaut. Dieser Orgelbauer war mit dem Eisenacher Organisten, Komponisten und Orgelsachkundigen Johann Christoph Bach aus Eisenach befreundet und hat mit dessen Expertise und Vorstellungen ab 1696 die damalig größte Orgel Thüringens in der Eisenacher Georgenkirche installiert. Johann Christoph Bach, ein Verwandter Johann Sebastian Bachs, erarbeitete die Disposition der damaligen Eisenacher Orgel (1707 fertiggestellt). In seiner Funktion als Eisenacher Organist war er zugleich verantwortlich für die Orgeln der Region, also auch für Berka/Werra. So ist davon auszugehen, dass er auch an der Konzeption der Berkaer Orgel maßgeblichen Anteil hat. Aus den historischen Akten zum Orgelbau geht hervor, dass er 1697 die Berkaer Orgel als Sachverständiger geprüft und für gut befunden hat.

Die Berkaer Stertzing-Orgel ist in jeder Hinsicht etwas Besonderes: Sie ist das älteste erhaltene Instrument Stertzings und damit eine große Bereicherung für die Orgellandschaft Thüringens. Die Orgel wurde in den letzten beiden Jahren originalgetreu restauriert; sie verfügt über 70% originalen Pfeifenbestand, der auch nach der Restaurierung sämtlich wieder erklingt. Zudem ist das gesamte Gehäuse unverändert original. Besonders zu erwähnen ist, dass die Orgel über ein relativ seltenes Rückpositiv verfügt, ein Orgelwerk, das in die Emporenbrüstung eingebaut ist und damit in den Kirchenraum hineinragt.

Die Orgelbaumeister Hoffmann und Schindler aus Ostheim haben dieses Instrument liebevoll und fachkundig restauriert. Davor waren unzählige wissenschaftlich-archivarische Recherchen nötig. Des Weiteren konnte die Kirchengemeinde auf die Expertise des Orgelsachverständigen Frank Bettenhausen aus Rudolstadt und des Thomasorganisten i.R. Prof. Ullrich Böhme zurückgreifen. Herr Böhme hat sich wissenschaftlich mit dem Orgelbauer Stertzing und dessen Orgel in der Georgenkirche beschäftigt und begleitete als weltweit geschätzter Organist wissenschaftlich den Renovierungsprozess der Berkaer Orgel.

Familie Bach & Freunde