KMD Theophil Heinke, Waltershausen – Orgel;
David Gorol, Berlin – Violine;
Werke von Vivaldi (aus den Jahreszeiten), Grieg, Bull u.a.;
Die beiden Künstler werden ein erfrischendes Programm mit sommerlicher Musik erklingen lassen, bei dem unter anderem der Frühling und der Sommer aus den Vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi zu hören sein werden. Heinke hat dieses beliebte Werk der Klassik für Violine und Orgel bearbeitet, wobei die Solovioline unangetastet bleibt und die Orgel den Orchesterpart übernimmt. Die beiden Musiker präsentieren mit dieser völlig neuartigen Bearbeitung, die weltweit die erste in dieser Besetzung ist, eine willkommene Erweiterung der Standard-Violine-Orgel-Literatur. Sie liegt auch als hervorragend rezensierte CD (SACD) vor, die das mitreißende Zusammenspiel der beiden Instrumentalisten bezeugt und die 2023 für den Opus Klassik nominiert wurde. Nordische Impressionen von Grieg, Svendsen und Ole Bull sowie romantische Miniaturen von Mac Dowell und Whitlock runden das sommerliche Programm ab.
Eintritt: 15,- €
Speisen & Getränke vor dem Konzert

David Gorol studierte bei Prof. Christoph Jacobi an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn-Bartholdy in Leipzig. Aufbauende Studien führten ihn zu Prof. Ulrike Anima-Mathé, Prof. John Holloway und Hans Maile. Neben solistischen Auftritten führten Konzerttourneen u.a. mit Dirigenten wie David Shallon, Gerd Albrecht, Bernhard Klee, Kurt Masur, Lothar Zagrosek, Kent Nagano, Herbert Blomstedt, Mario Venzago und Yutaka Sado nach Argentinien, China, Japan, in die meisten Länder Europas und die USA. Seit 2009 leitet er das Berolina Ensemble, das zweimal mit dem Echo-Klassik „Ensemble des Jahres“ ausgezeichnet wurde (2014 und 2016) und 2019 den Opus Klassik erhielt.
Theophil Heinke studierte u.a. bei Heinrich Albrecht, Johannes Schäfer, Silvius von Kessel, Ludger Rémy und Bernhard Klapprott an der Hochschule für Kirchenmusik Dresden und der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar.
Für 2020-2022 war er zum Botschafter des Landkreises Gotha berufen.

Die Orgel der Trinitatiskirche Ruhla wurde von Friedrich Knauf (Großtabarz) im Jahre 1859 unter Verwendung des Prospektes und eines (kleinen) Teiles des Metallpfeifenwerkes der barocken Vorgängerorgel erbaut. Sie ist eine Schleifladenorgel und hat mechanische Trakturen. Die Anzahl der klingenden Register beträgt 33 auf zwei Manualen mit Pedal. Damit ist sie die größte bekannte Orgel der Werkstatt Knauf aus Großtabarz.
Die Knauf-Orgel wurde in den Jahren 2007-2019 grundlegend durch den Orgelbaubetrieb Kutter (Friedrichroda) restauriert. 2020 konnte die Orgel erstmalig wieder in einem Konzert im Thüringer Orgelsommer erklingen.
Die Orgelbaufamilie Knauf war über vier Generationen in Thüringen aktiv. Die Knaufs gehörten im 19. Jahrhundert zu den produktivsten Orgelbauern in Thüringen; ihr Werk umfasst mehr als 200 Orgeln.
Leider wissen wir insgesamt nur sehr wenig über die Baugeschichte der Orgel in Ruhla Trinitatis. Ein durchaus umfangreicher Aktenbestand wurde durch Schädlingsbefall in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts vernichtet. Wesentliche Fragen der Vorgeschichte, der Herkunft des Gehäuses und der im Laufe der Geschichte vorgenommenen Veränderungen können deshalb kaum noch schlüssig beantwortet werden. Es finden sich v.a. am Gehäuse zahlreiche Altershinweise. Der älteste gefundene Eintrag ist eine geschnitzte Jahreszahl 1755, eine gewisse Konzentration von Signaturen findet sich in der Zeit um 1830. Es erscheint sehr sicher, dass es sich beim Gehäuse um gemischten Bestand handelt, dessen älteste Teile an der turmseitigen, oberen Rückwand zu finden sind. Die Trinitatisorgel ist das wohl größte, von Friedrich Knauf erbaute Instrument, auch wenn es im Gegensatz zur fast gleichgroßen Orgel in Geisa (Rhön) nur über 2 Manuale verfügt.
Ganz sicher war es für den alten Organisten Georg Heinrich Lux (1779 – 1861) die Erfüllung eines Lebenstraumes, die neue Orgel in ihrem Werden zu Erleben. Georg Heinrich Lux war ein sehr fähiger Organist und Komponist, der u.a. mit Franz Liszt befreundet war. Letzterer hat sich wohl auch besuchsweise in Ruhla aufgehalten. Zweifellos hatte Lux maßgeblichen Anteil an der Größe der Disposition. Aber auch sein zu Lebzeiten schon bekannterer Sohn Friedrich Lux (1820 – 1895), der 1859 als Dirigent und Komponist in der Blüte seines Schaffens stand, dürfte nicht ohne Einfluss geblieben sein. Leider ist die diesbezügliche Quellenlage spärlich.
Die Spendenaktion „Frischer Wind für alte (Orgel-) Pfeifen“ wurde 2008 ins Leben gerufen. Nach dem Ausbau der nicht mehr bespielbaren Knauforgel stand die Restaurierung der Orgel im Mittelpunkt der Vereinsaktivitäten.
Ca. 260.000 Euro mussten über Fördermittel und Spenden eingeworben werden. Hier konnten Spendenwillige Patenschaften über 2000 Orgelpfeifen übernehmen.
Elke Schmidt und Birgit Jandt, Förderverein „St. Trinitatis“ 2019